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A 111/1/304 - Mi-2 Betrieb und Steuertechnik

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Berechnung von Aktionsradius, Flugweite und Flugdauer

Der Aktionsradius sowie die Flugweite und -dauer des Hubschraubers sind bei befohlener Beladung abhängig vom Kraftstoffvorrat und vom Flugregime (Höhe und Gerätegeschwindigkeit).

Die Tragschraubendrehzahl wird automatisch in bestimmten Grenzen gehalten.

Bild 5/1: Abhängigkeit der Flugweite und des Aktionsradius von der Masse der veränderlichen Ladung in 100 m Höhe Bild 5/2: Abhängikeit der Flugweite und des Aktionsradius von der Masse der veränderlichen Ladung in 500 m Höhe Bild 5/3: Abhängigkeit der Flugweite und des Aktionsradius von der Masse der veränderlichen Ladung in 1000 m Höhe Bild 5/4: Abhängigkeit der Flugweite und des Aktionsradius von der Masse der veränderlichen Ladung in 2000 m Höhe Bild 5/5: Abhängigkeit der Flugweite und des Aktionsradius von der Masse der veränderlichen Ladung in 3000m Höhe Die Beladung und die aufgetankte Kraftstoffmenge bestimmen die maximale Startmasse des Hubschraubers; sie beträgt 3700 kg.

Das auszuwählende Flugregime wird im Prinzip durch die gestellte Aufgabe bestimmt. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß sich mit Vergrößerung der Flughöhe auf 2000 m der Aktionsradius und die Flugweite vergrößern; beim Flug in Höhen über 2000 m verringern sich der Aktionsradius und die Flugweite bei gleicher Beladung des Hubschraubers.

Die Gerätegeschwindigkeiten, die zum Erzielen der maximalen Flugweite eingehalten werden müssen, sowie die ihnen entsprechenden wahren Geschwindigkeiten unter INA-Bedingungen in Abhängigkeit von der Flughöhe sind in der Tabelle 5/1 zusammengefaßt. Beim Flug mit Geschwindigkeiten, die unter den in Tabelle 5/1 angeführten liegen, verringern sich der Aktionsradius und die Flugweite, während sich die Flugdauer vergrößert.

Die maximale Flugdauer wird bei einer Gerätegeschwindigkeit von 90...100 km/h erreicht; sie beträgt bei einer Startmasse von 3550 kg (Kraftstoffvorrat = 465 kg, Ladung = 588 kg, Kraftstoffnavigationsreserve = 10 %) beim Flug in 100m Höhe 2h 06min und beim Flug in 3000m Höhe 2h 14min.

Der Aktionsradius und die Flugweite des Hubschraubers werden mit Hilfe der Nomogramme auf den Bildern 5/1 bis 5/5 entsprechend der Beladung bestimmt.

Der Aktionsradius und die Flugweite sind berechnet für den Flug ohne Veränderung der Flughöhe auf der Flugstrecke; dabei ist der Aktionsradius berechnet für den Flug mit Ladung in einer Richtung und ohne Ladung in umgekehrter Richtung.

Tabelle 5/1: Geschwindigkeiten zum Erzielen der maximalen Flugweite
Höhe (m)vG (km/h)vw (km/h)
 100  180  175
 500  180  175
 1000  180  180
 2000  160  170
 3000  120  140
 4000  90 110

Bild 5/6: Abhängigkeit des Kilometerkraftstoffverbrauchs von der Masse des Hubschraubers Bei einer Veränderung der Flughöhe auf der Strecke und für andere Varianten der Beladung beim Flug vom APS und zurück sind der Aktionsradius und die Flugweite mit Hilfe der Tabellen 5/4 und 5/5 sowie des Nomogramms auf Bild 5/6 zu berechnen.

Beim Berechnen der Nomogramme auf den Bildern 5/1 bis 5/5 wurden berücksichtigt:

  • der Kraftstoffverbrauch beim Lauf der Triebwerke am Boden (Anlassen, Warmlaufen, Rollen) im Verlauf von 5 min = 10 kg,
  • der Kraftstoffverbrauch, die Strecke und die Zeit beim Start, beim Steigflug, beim Gleitflug und bei der Landung entsprechend den Tabellen 5/4 und 5/5,
  • der Kraftstoffkilometerverbrauch entsprechend dem Nomogramm auf Bild 5/6 für die durchschnittliche Masse des Hubschraubers auf dem Horizontalflugabschnitt,
  • der Kraftstoffverbrauch beim Entladen des Hubschraubers im Verlaufe von 7 min = 14 kg (nur beim Berechnen des Aktionsradius),
  • die Navigationsreserve = 10 % der Masse des Kraftstoffvorrates.

Bei den Berechnungen wurde davon ausgegangen, daß der Kraftstoff aus dem Hauptbehälter und den Zusatzbehältern praktisch vollkommen verbraucht wird.

Die Startmasse des Hubschraubers ist in der nachstehenden Reihenfolge zu berechnen. Zum Vereinfachen der Berechnung wird die Startmasse des Hubschraubers als Summe dreier Summanden dargestellt:

  • konstante Masse des Hubschraubers; dazu gehören die Masse der Konstruktion des Hubschraubers und die Masse der ständigen Beladung (Ausrüstungen, die immer an Bord sind, Schmierstoff in den Triebwerken und Getrieben, Hydraulikflüssigkeit AMG-10 in den Hydrauliksystemen sowie die Besatzung aus 2 Personen),
  • Masse der veränderlichen Ladung; dazu gehören die zu transportierende Last, die Ausrüstung, die sich nur vorübergehend an Bord befindet, sowie zusätzliche Besatzungsmitglieder,
  • die Masse des Kraftstoffes beim Start.

Die konstante Masse des Hubschraubers, auf deren Grundlage die Nomogramme auf den Bildern 5/1 bis 5/5 berechnet wurden, beträgt mkonst=2570kg und in der Doppelsteuervariante mkonst=2640kg (70kg mehr).

Die Masse der veränderlichen Ladung mveränd setzt sich aus den Massen folgender variabler Elemente zusammen:

Veränderliche Massenanteile
BestandteilMasse (kg)
Lasten im Laderaum bis 700kg
Außenlast bis 800kg
Transportvorrichtungen (Verzurrung, Netze) bis 7kg
Ausstattung für den Personentransport 21kg
Sanitätsausrüstung 40kg
Elektrowinde mit Ausleger 20kg
Zusatzbehälter mit Ausrüstung 32kg
Außenaufhängung mit Seil (5 m) 17kg
zusätzliche Verlängerungsseile
-mit einer Länge von 5 m
-mit einer Länge von 10 m
-
1,5kg
3,0kg

Jedes weitere Besatzungsmitglied, jeder Passagier bzw. Geschädigte auf der Trage wird mit 90 kg und jeder Angehörige der Luftlandetruppen mit Ausrüstung mit 100 kg gerechnet.

Bild 5/7: Abhängigkeit des Gesamtkrafttoffvorrates von der Masse der veränderlichen Ladung (Kraftstoff TS-1) Der Gesamtktaftstoffvorrat Qges (Betankung mit Kraftstoff vor dem Start) entspricht der getankten Kraftstoffmenge in Litern, multipliziert mit dem spezifischen Gewicht des Kraftstoffs.

Wenn bei Vorausberechnungen das tatsächliche spezifische Gewicht des Kraftstoffes nicht bekannt ist, werden die Rechenwerte des spezifischen Kraftstoffgewichts in Abhängigkeit von der verwendeten Sorte genommen. Die Nomogramme auf den Bildern 5/1 bis 5/5 sind berechnet für die Kraftstoffsorte TS-1 mit einem spezifischen Gewicht von 0,775 kg/l.

Das Volumen der zu betankenden Behälter, die Gesamtbetankung der verschiedener Kraftstoffsorten und die berechneten Werte der spezifischen Gewichte für alle Kraftstoffsorten sind in der Tatelle 5/2 zusammengefaßt.

Behältervolumen und Gesamtkraftstoffvorrat
Behälter Volumen (l) Gesamtkraftstoffvorrat
T-1 (0,800 kg/l)TS-1 und TS-1G (0,775 kg/l)T-2 (0,775 kg/l)
Hauptbehälter 600 480 465 455
Haupt- und Zusatzbehälter 1070 855 830 810

Beim Berechnen der Startmasse des Hubschraubers ist vond er Masse des Gesamtkraftstoffvorrats die Masse des Kraftstoffes zu subtrahieren, die beim Lauf der Triebwerke am Boden verbraucht wird (qBoden). Dabei wird ein Durchschnittsverbrauch von 2 kg/min berechnet.

Die Startmasse des Hubschraubers ist nach folgender Formel zu berechnen:

Startmasse

mStart - mkonst + mveränd + Qges - qBoden

Die maximale Startmasse darf 3770kg nicht überschreiten; andernfalls ist die Ladung oder die getankte Kraftstoffmenge zu verringern. Die maximale Kraftstoffmenge in Abhängigkeit von der Masse der veränderlichen Ladung ist mit Hilfe des Nomogramms auf Bild 5/7 zu berechnen.

Infolge der relativ geringen Fluggeschwindigkeit des Hubschraubers haben die Windrichtung und -geschwindigkeit einen wesentlichen Einfluß auf die Flugweite und -dauer.tabe

Zum Berücksichtigen des Windeinflusses wurde der Begriff Äquivalentwind eingeführt, der nur als Gegen- oder Rückenwind die Flugweite so beeinfl.ußt wie der faktische Wird mit seiner Geschwindigkeit und seiner Richtung. Die Geschwindigkeit des Äquivelentwindes entspricht der Differenz zwischen der wahren und der Weggeschindigkeit und wird in Abhängigkeit von der Richtung und Geschwindigkeit des faktischen Windes mit Hilfe der Tabelle 5/3 bestimmt. Der Einfluß des Windes auf die Flugweite und den Aktionsradius in Abhängigkeit vom Wert des Äquivalentwindes ist mit Hilfe der Nomogramme auf Bild 5/3 zu bestimmen.

Tabelle 5/3: Geschwindigkeit des Äquivalentwindes in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit und Richtung des tatsächlichen Windes (für wahre Fluggeschwindigkeiten von 150...220 km/h)Bild 5/8: Flugweite und Aktionsradius in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Äquivalentwindes Vor jedem Streckenflug ist die Flugberechnung anhand der Höhenwindengaben, die nicht älter als 1 Stunde sein, dürfen, zu präzisieren.

Bei Berechnungen mit Hilfe der NNomogremme auf den Bildern 5/1 bis 5/5 muß die Besatzung

  • die Flughöhe, die maximale Kraftstoffbetankung und die Masse der veränderlichen Ladung kennen,
  • mit Hilfe der Tabelle 5/3 den Äquivalentwind anhand der Angaben über den faktischen Wind bestimmen (für Vorausberechnungen wird der Äquivalentwind auf der Grundlage der Wettervorhersage oder der statistischen Angaben bestimmt),
  • mit Hilfe des Nomogramms auf Bild 5/8 die Flugweite (den Aktionsradius) unter Berücksichtigung des Windes bestimmen.

Zum Bestimmen des Aktionsradius und der Flugweite in Abhängigkeit von der Masse der veränderlichen Ladung mit Hilfe der Nomogramme auf den Bildern 5/1 bis 5/5 sind folgende Tätigkeiten erforderlich:

  • Von dem Punkt auf der X-Achse, der der Masse der veränderliehen Ladung entspricht, eine Senkrechte bis zum Schritt mit der Kurve des maximalen Kraftstoffvorrates oder der maximalen Startmasse ziehen.
  • Vom Schnittpunkt aus eine Horizontale bis zur Y-Achse des Aktionsradius bzw. der Flugweite ziehen und am Schnittpunkt die Flugweite bzw. den Aktionsradius ablesen.

Wenn die Senkrechte aus dem Punkt der X-Achse, der der veränderlichen Ladung entspricht, die Kurve des maximalen Kraftstoffvorrates schneidet, ist der Flug mit voller Kraftstoffbetankung (Hauptbehälter und Zusatzbehälter) durchzuführen.

Wenn diese Senkrechte die Kurve der maximalen Startmasse schneidet, muß die aufzutankende Kraftstoffmenge folgendermassen bestimmt werden:

  • Auf dem Nomogramm auf Bild 5/7 aus dem Punkt auf der X-Achse, der der Masse der veränderlichen Ladung entspricht, eine Senkrechte bis zur Kurve. der maximalen Startmasse ziehen.
  • Vom Schnittpunkt aus eine Horizontale zur Y-Achse ziehen und die zu tankende Kraftstoffmenge ablesen.

Ist die konstante Masse des Hubschraubers größer, als die beim Berechnen der Nomogramme (Bild 5/1 bis 5/5) angenommene, so muß die Differenz zwischen dem tatsächlichen und dem berechneten Wert zur Masse der veränderlichen Ladung addiert und anhand dieses Wertes der Aktionsradius bzw. die Flugweite und die aufzutankende Kraftstoffmenge (mit Hilfe des Nomogramms auf Bild 5/7) bestimmt werden.

Bei der Doppelsteuervariente ist z.B. die konstante Masse des Hubschraubers um 70 kg größer als die beim Berechnen der Nomogramme angenommene. Folglich muß beim Berechnen des Aktionsradius und der Flugweite die Masse der veränderlichen Ladung um 70 kg vergrößert werden.

Zum Berechnen des Stundenkraftstoffverbrauchs ist der mit Hilfe des Nomogramms auf Bild 5/6 ermittelte Kilometerkraftstoffverbrauch mit der wahren Fluggeschwindigkeit zu multiplizieren, die mit Hilfe der Tabelle 5/1 und der Nomogramme auf den Bildern 5/4 bis 5/5 bestimmt wurde.

Tabelle 5/4: Kraftstoffverbrauch, Strecke und Zeit beim Start und beim Steigflug mit dem Regime der maximalen Steiggeschwindigkeit (die Triebwerke arbeiten beim Steigflug mit Nennleistung)
H (m)vG (km/h)Startmasse 2600...2900kgStartmasse 2900...3550kg
ohne und mit Zusatzbehälterohne Zusatzbehältermit Zusatzbehälter
q (kg)s (km)t (min)q (kg)s (km)t (min)q (kg)s (km)t (min)
Start,
Aufholen der
Geschwindigkeit bis zur Höhe
0...110 5 - 1 5 - 1 5 - 1
100 110 6 0 1 7 0 2 7 0 2
500 110 9 5 2 13 5 3 14 5 3
1000 110 13 10 3 21 10 5 23 10 5
2000 100 22 10 5 38 15 9 41 15 10
3000 90 31 15 8 56 25 14 62 25 15
Tabelle 5/5: Kraftstoffverbrauch, Strecke und Zeit beim Gleitflug und bei der Landung mit Triebwerksleistung (ohne und mit Zusatzbehälter)
Höhe des Beginns des GleitflugesvG (km/h)vv (m/s)q (kg)s (km)t (min)
Verringern der Geschwindigkeit, Standschwebe, Landung 140...0 - 5 - 1
100 140 2...4 7 0 2
500 140 4...5 9 5 3
1000 140 4...5 13 10 4
2000 130 4...5 22 15 7
3000 100 3...4 32 25 12

Außenlasten bilden einen großen Widerstand. Deshalb sind der Aktionsradius und die Flugweite beim Flug mit einer Last an der Außenaufhängung häufig geringer als beim Flug mit Lasten im Laderaum.

Die Fluggeschwindigkeit mit Außenlast ist begrenzt und darf 150 km/h nicht überschreiten. Durch das Pendeln der Last, durch den großen negativen Längsneigungswinkel des Hubschraubers und aus anderen Gründen, die die Steuertechnik erschweren, ist aber der Flug mit einer Reihe von Außenlasten auch mit dieser Geschwindigkeit nicht möglich.

Für Überschlagsberechnungen können hier die Werte dienen, die beim Transport einer Last mit einer Masse von 800 kg und Abmessungen von 3,5 m x 2,4 m x 0,7 m ermittelt wurden. Bei einer Flughöhe von 100 m und einer Geschwindigkeit von VG = 110 km/h betrug der Kilometerkraftstoffverbrauch 2 kg/km und der Stundenkraftstoffverbrauch 220 kg/h. Die Flugweite betrug beim Transport dieser Last (Startmasse 3550 kg, Kraftstoffvorrat 200 kg) bei einer Kraftstoffreserve von 10 % 80 km und der Aktionsradius 45 km.
Beim Transport einer Last mit den gleichen Abmessungen und einer Masse von 700 kg (Kraftstoffvorrat 300 kg) betrug die Flugweite 125 km und der Aktionsradius 75 km.

Beim Transport von Außenlasten anderer Arten ist in erster Linie die größte Fluggeschwindigkeit zu bestimmen, die ein normales Verhalten des Hubschraubers mit dieser Last gewährleistet (aber nicht über VG = 150 km/h). Je größer diese Geschwindigkeit ist, umso größer sind die Flugweite und der Aktionsradius im Vergleich zu den o.g. Angaben.

Beispiele für Berechnungen

Beispiel 1:

Zu bestimmen ist der Aktionsradius in 100 m Höhe bei Windstille mit 7 Passagieren.
Lösung:

  1. Wir bestimmen die Masse der veränderlichen Ladung
    • zu transportierende Last (7 Personen zu je 90 kg) : 630 kg
    • Ausrüstung für den Personentransport : 21 kg
    • Gesamt : 651 kg
  2. Wir bestimmen den Aktionsradius mit Hilfe des Nomogramms auf Bild 5/1:
    Aus dem Punkt A auf der X-Achse, der der Masse der veränderlichen Ladung = 651 kg entspricht, wird eine Senkrechte bis zum Schnitt mit der Kurve der normalen Startmasse des Hubschraubers = 3550 kg (Punkt B) gezogen. Vom Punkt B wird eine Horizontale bis zum Schnitt mit der Y-Achse gezogen und der Radius = 105 km abgelesen (Punkt C).
  3. Da die Senkrechte die Kurve der normalen Startmasse = 3550 kg schneidet, muß mit Hilfe des Nomogramms auf Bild 5/2 die zu tankende Kraftstoffmenge bestimmt werden. Dazu wird vom Punkt A, der der Masse der veränderlichen Ladung = 651 kg entspricht, eine Senkrechte bis zum Schnitt mit der Kurve der normalen Startmasse = 3550 kg (Punkt B) und von diesem Punkt eine Horizontale bis zum Schnitt mit der Y-Achse gezogen und am Schnittpunkt die zu tankende Kraftstoffmenge = 340 kg abgelesen (Punkt C).
Beispiel 2:

Zu bestimmen ist die Flugweite des Hubschraubers in 1000 m Höhe mit einer Last von 510 kg im Laderaum.

Windgeschwindigkeit: 40 km/h; Windwinkel: 30°. Am Hubschrauber befindet sich die Elektrowinde mit Ausleger und die Außenaufhängung.

Lösung:

  1. Wir bestimmen. die Masse der veränderlichen Ladung bei einer Masse der zu transportierenden Last von 510kg:
    • zu transportierende Last : 510 kg
    • Vorrichtungen für den Lastentransport : 7 kg
    • Elektrowinde mit Ausleger : 20 kg
    • Außenaufhängung : 17 kg,
    • gesamt : 554 kg
  2. Mit Hilfe des Nomogramms auf Bild 5/3 bestimmen wir für eine veränderliche Ladung von 554 kg bei einer Startmasse von 3550 kg eine Flugweite bei Windstille von 320 km.
  3. Mit Hilfe der Tabelle 5/3 bestimmen wir die Geschwindigkeit des Äquivalentwindes; sie beträgt 34 km/h, Rückenwind.
  4. Auf dem Nomogramm auf Bild 5/8 ziehen wir aus dem Punkt C, in dem sich die Linien AC und BC, die einer Flugweite von 320 km bei Windstille und einem Äquivalentwind von 34 km/h entsprechen, schneiden, die Linie CD und bestimmen die Flugweite unter Berücksichtigung des Windes; sie beträgt 375 km.
  5. Mit Hilfe des Nomogramms auf Bild 5/7 bestimmen wir die zu tankende Kraftstoffmenge; sie beträgt 435 kg.
Beispiel 3:

Zu bestimmen ist die Möglichkeit des Transports von 3 Personen über eine Entfernung von 350 km in 500 m Höhe bei einer Windgeschwindigkeit von 40 km/h und einem Windwinkel von 120° mit oder ohne Zusatzbehälter.

Lösung:

  1. Mit Hilfe der Tabelle 5/3 bestimmen wir die Geschwindigkeit des Aquivalentwindes; sie beträgt 23 km/h, Gegenwind.
  2. Wir bestimmen die Flugweite des Hubschraubers ohne Gegenwind. Dazu wird auf dem Nomogramm auf Bild 5/8 aus dem Punkt C, in dem sich die Linien AC und BC schneiden, die einer Flugweite von 350 km mit Wind und einem Äquivalentwind von 23 km/h entsprechen, die Linie CD gezogen und die Flugweite bei Windstille ermittelt. Sie bträgt 400 km.
  3. Wir bestimmen die Masse der veränderlichen Ladung ohne Zusatzbehälter:
    • zu transportierende Last (3 Personen zu je 90 kg) : 270 kg
    • Ausrüstung für den Personentransport : 21 kg
    • gesamt : 291 kg
  4. Mit Hilfe der Nomogramme auf Bild 5/2 stellen wir anhand der Masse der veränderlichen Ladung fest, daß die Flugweite bei voll aufgetanktem Hauptbehälter (465 kg) bei Windstille 345 km beträgt.
    Der Flug muß mit Zusatzbehältern durchgeführt werden. Unter Berücksichtigung der Masse der Zusatzbehälter und ihrer Befestigung (32 kg) stellen wir mit Hilfe des Nomogramms auf Bild 5/2 fest, daß bei mStart = 3550 kg die Flugweite bei Windstille 465 km beträgt.
    Mit Hilfe des Nomogramms auf Bild 5/7 bestimmen wir die zu tankende Kraftstoffmenge. Sie beträgt 665 kg.
Beispiel 4:

Zu bestimmen ist die Masse der zu transportierenden Last und die Flugweite des Hubschraubers in 2000 m Höhe bei voller Betankung des Hauptbehälters und der Zusatzbehälter und einer Startmasse von 3550 kg. Windgeschwindigkeit: 40 km; Windwinkel 230°. Am Hubschrauber befindet sich die Elektrowinde mit Ausleger.

Lösung:

  1. Auf dem Nomogramm auf Bild 5/4 bestimmen wir den Punkt, in dem sich die Linien der Startmasse 3550 kg und des Kraftstoffvorrates 830 kg schneiden. Aus diesem Punkt ziehen wir eine Senkrechte und eine Horizontale und bestimmen eine Flugweite bei Windstille von 605 km und eine Masse der veränderlichen Ladung von 160 kg.
  2. Mit Hilfe der Tabelle 5/3 ermitteln wir für die Windgeschwindigkeit 40 km/h und den Windwinkel 230° den Äquivalentwind. Er beträgt 28 km/h, Gegenwind.
  3. Auf dem Nomogramm auf Bild 5/8 ziehen wir aus dem Punkt, an dem sich die Linien der Flugweite 605 km bei Windstille und des Äquivalentwindes 28 km/h schneiden, eine Parallele zu den Linien des Gegenwindes und ermitteln eine Flugweite bei Gegenwind von 500 km.
  4. Wir bestimmen die Masse der Ausrüstung, die zur veränderlichen Ladung gehört (außer der zu transportierenden Last):
    • Zusatzbehälter mit Befestigung 32 : kg
    • Elektrowinde mit Ausleger : 20 kg
    • Vorrichtung für den Lastentransport : 7 kg
    • gesamt : 59 kg
  5. Durch Subtrahieren der Masse der veränderlichen Ladung von der unter d) ermittelten Summe erhalten wir die Masse der zu transportierenden Last: 160 - 59 = 101 kg.

Die Flugdauer (bei Windstille) wird bei Notwendigkeit berechnet anhand der Werte der Tabellen 5/4 und 5/5, der Standardgeschwindigkeiten der Nomogramme 5/1 bis 5/5 und der Tabelle 5/1 sowie des Aktionsradius bzw. der Flugweite.

Bei Wind wird anstelle der Standardgeschwindigkeit die Weggeschwindigkeit (unter Berücksichtigung des Äquivalentwindes) eingesetzt.

Nehmen wir an, der Flug im Beispiel 1 erfolgt nicht bei Windstille,sondern bei einer V'lindgeschwindigkeit von 40 km/h und einem Windwinkel von 170°.

Mit Hilfe der Tabelle 5/3 ermitteln wir die Geschwindigkeit des Äquivalentwindes; sie beträgt 39 km/h (Gegenwind beim Flug zum Entladepunkt). Mit Hilfe des Nomogramms auf Bild 5/8 bestimmen wir unter Berücksichtigung des Windeinflusses einen Aktionsradius von 95 km (im Beispiel 1 beträgt er 105 km).

Die Weggeschwindigkeit beträgt

  • beim Flug zum Entladepunkt: w1 = 170 - 39 = 131 km/h,
  • beim Rückflug: w2 = 170 + 39 = 209 km/h

Die Flugdauer entspricht der Summe der Zeiten für den Steigflug, den Gleitflug und den Horizontalflug. Mit Hilfe der Tabellen 5/4 und 5/5 bestimmen wir die Strecke und die Zeit für den Steigflug mit einer Startmasse von 3550 kg und für den Gleitflug:

SSteig,1 = 0; tSteig,1 = 2 min; sGleit,1 =0; tGleit,1 = 2 min

Die Flugdauer zum Entladepunkt beträgt:

t1=tSteig,1 + (s - sSteig,1 - SGleit.1)/w1 *60 + tGleit,1

t1=2+ (95-0-0) / 131 * 60+2 = 48 min

Beim Rückflug (ohne Last) wird die Strecke und die Zeit für den Steigflug bestimmt für eine Startmasse von 2600 ...
2900 kg: tSteig,2 = 1 min; SSteig,2 = 0. Die Strecke und die Zeit beim Gleitflug sind die gleichen.

Die Flugdauer beim Rückflug beträgt:

t2=tSteig,2 + (s - sSteig,2 - SGleit,2)/w2 *60 + tGleit,2

t2=1+ (95-0-0) / 209 * 60+2 = 30 min