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BOB Militärflieger und die GST

Blickpunkt: Leuchtfeuer

BOB-Wettkampf in Stralsund Zwei aus der Frankfurter Vertretung, die mit ihren Leistungen zum Gesamtsieg ihrer Mannschaft wesentlich beitrugen: Oliver Schmidt (im Flugzeug) und Jörn Munkelberg Jan Straßburg, Cottbus, Sieger in der Jugendklasse IIIAustragungsort des diesjährigen Leistungsvergleichs junger Segelflieger war der Flugplatz einer Siebenhundertfünfzigjährigen - der Hafenstadt Stralsund. Wenngleich sie ein ehrwürdiges Alter nachweisen kann, das Alte dieser Stadt hat neuen Glanz, und auch das Neue hat schon Geschichte. Das sahen und erfuhren die Wettkampfteilnehmer bei vielen Exkursionen, so in die Volkswerft Stralsund, die vor vier Jahrzehnten noch nicht existierte und deren Schiffe heute auf allen Weltmeeren vom Leistungsvermögen unseres Landes künden. Der diesjährige Wettkampf war also erneut nicht nur harter sportlicher Vergleich der künftigen Militärflieger, sondern zugleich eine erlebnisreiche Veranstaltung, die dazu beitrug, unsere sozialistische Heimat näher kennenzulernen. Dafür hatten die Veranstalter ebenso fleißig gesorgt wie für die reibungslose Austragung der einzelnen Disziplinen.

Beim Fliegen machten die meisten jungen Segelflieger das erste Mal Bekanntschaft mit der Ferne der Ostsee, der reizvollen Hafen-und Küstenlandschaft Stralsunds, denn der Flugplatz liegt genau an der Stadtgrenze, an der Peripherie eines Neubaugebietes. Welche Segelflieger - abgesehen von den Gastgebern - hatten sich beim Fliegen schon einmal ein Leuchtfeuer als Blickpunkt wählen können? Der Leuchtturm Dornbusch auf der Insel Hiddensee bietet sich dazu bei guter Sicht an. Fast hundert Meter überragt er die Küste.

Zum Blickfang durfte er allerdings genauso wenig werden wie die anderen Sehenswürdigkeiten dieses interessanten Landstrichs, denn schon beim Einweisungsflug mußten sich die Wettkampfteilnehmer konzentrieren, mußten sie sich sehr aufmerksam die örtlichen Gegebenheiten ansehen, Blickpunkte einprägen (nicht alle waren so markant wie das erwähnte Leuchtfeuer), mußten sie sich auf die Steuertechnik und die richtige Platzeinteilung konzentrieren. Wer nicht von Anfang an diese Konzentration aufbrachte, hatte es schwer, die erreichbaren Punkte zu erfliegen. Sie werden bekanntlich von den als Kampfrichter mitfliegenden Fluglehrern und von den Kampfrichtern an der Landebahn vergeben. Wie man bereits den Einweisungsflug nutzen konnte, um für die Wertungsflüge topfit zu sein, schilderte uns der Frankfurter Jörn Munkelberg:

Jörn Munkelberg

„Schon kurz nach dem Abheben begann ich mich zu orientieren. Links lag die Ostsee, rechts der Rügendamm. Die Zeit des Schlepps, den ja der Fluglehrer steuerte, mußte genutzt werden! Kaum hatte sich der Bocian vom Schleppseil gelöst, übernahm ich die Steuerung, trimmte aus und flog die erste Kurve. Mein Blickpunkt? Natürlich der Leuchtturm! Weit schwieriger war es, nach der zweiten Kurve einen markanten Punkt zu finden. Viele große Felder, das war fast alles ... So suchte ich ein wenig zu lange und vergaß dann an der Ausgangsposition fast die Meldung an den Flugleiter. 250 m war ich dort noch hoch, und mir war klar, daß ich im Queranflug die Bremsklappen benutzen mußte, damit der Landeanflug stimmte. Na ja, etwas aufgeregt war ich schon. Deshalb wurde die Maschine beim Abfangen zu langsam und sackte durch."

Zum Glück für Jörn war es der Einweisungsflug. Beim Wertungsflug hätte es dafür Punktabzüge gegeben.

Der Einweisungsflug half allen Wettkämpfern, sich mit den Platzverhältnissen und Wetterbedingungen vertraut zu machen. Letztere hatten wiederum ihre Tücken. Nicht alle Wettkämpfer kamen mit den vom Seewindeinfluß geprägten meteorologischen Gegebenheiten zurecht. Bei Änderungen der Windrichtung, wenn auch nur um wenige Grad, muß eben immer der richtige Vorhaltewinkel eingenommen werden. Wer das nicht beachtete und außerdem die zweite Kurve zu zeitig flog, konnte mitunter an der Ausgangsposition das Landezeichen nicht entdecken. Es befand sich nämlich direkt unter dem Flugzeug. Natürlich hatten diese Wettkämpfer danach auch Schwierigkeiten bei der Landeeinteilung und Landung. Doch nicht nur der Seitenwind beeinflußte die Wettkampfflüge.

BOB-Wettkampf BOB-Wettkampf Beim Leistungsvergleich erstmals als Wettkampfflugzeug eingesetzt - der Puchacz. Von den jungen Segelfliegern, an deren Flugplätzen der neue Doppelsitzer noch nicht fliegt, wurde er natürlich bestaunt und begutachtet. Unverhofftes Steigen oder Sinken, von Flug zu Flug sehr verschieden, überraschte dje jungen Flieger besonders westlich der Ortschaft Kedingshagen. Die Einheimischen nennen diesen Landstrich drastisch „Bermuda-Dreieck", denn die Auf- und Abwinde sind hier häufig launenhaft und scheinbar unberechenbar. Wer sich nicht schnell auf

diese Bedingungen einstellte und mit kühlem Kopf reagierte, der kam bei der Landung zu kurz oder zu weit. Angezeigt wurde dies durch die hochgereckte Kelle des 1. oder 4. Landekampfrichters. In beiden Fällen zeigten die Kellen auch Punktabzüge an. Keinen einzigen Punkt gibt es für die Wertungsflüge dieses Wettkampfes bekanntlich dann, wenn der Fluglehrer in die Steuerung eingreifen muß. Da hatten einige Kameraden beispielsweise bei der Landung ihre liebe Mühe mit dem Seitenwind. Einmal ergriff der vierte Landekampfrichter mit seinem Hocker unter dem Arm vorsichtshalber die Flucht, weil das Segelflugzeug auf ihn zukam. Der mitfliegende Fluglehrer hatte jedoch noch rechtzeitig eingegriffen und die Gefahrensituation für den Kampfrichter behoben. Besonders ärgerlich war es wohl für einige Wettkämpfer, daß sie alle Punkte einbüßten, weil sie in der allerletzten Phase, beim Ausrollen, bereits das Steuer losließen und deshalb der Fluglehrer noch zum Steuerknüppel greifen mußte. Hier fehlte einfach die Konzentration bis zum letzten Augenblick. Insgesamt waren es siebzehn Wettkämpfer, die in der fliegerischen Disziplin leer ausgingen, weshalb die anschließenden athletischen Disziplinen für sie nur noch den Wert hatten, sich zu rehabilitieren. In Führung lagen nach der fliegerischen Disziplin in den Klassen I bis III Tino Olias (Suhl), Michael Schopka (Potsdam) und Arne Ernst (Gera) sowie Frank Machunsky (Berlin). In der Mannschaftswertung trennten die ersten sechs Vertretungen nur 4,5 Punkte. Der letzte Wettkampftag, an dem das Klimmziehen, Klettern am Tau, die Sturmbahn, der Handgranatenzielweitwurf und der 3000-m-Lauf auf dem Programm standen, brachte also die Entscheidung, welche Mannschaft gute Athleten und Kämpfernaturen ebenso besaß wie gute Flieger. Solch ein Mehrwettkampf verlangt eben Vielseitigkeit und Können und eine gute Kondition bis zur letzten Station. So kämpften die meisten Teilnehmer bis zum Umfallen, auch wenn an der Reckstange die Arme immer länger wurden, das Hanfseil beim Tauklettern seine Griffigkeit verloren zu haben schien und auf der Sturmbahn die Puste für die letzten Hindernisse nicht mehr zu reichen schien. Und am Schluß stand noch der 3000-m-Lauf aus. Bis zum Wendepunkt ging's relativ leicht, denn da unterstützte Rückenwind die Läufer. Aber dann" mußte man sich gegen den Wind stemmen, und der saugte den Wettkämpfern die Kraft aus den Beinen und der Lunge. Dennoch wurde besonders von den Läufern der favorisierten Mannschaften und von den in der Einzelwertung vorn plazierten Kameraden biszumZielstrich voll durchgezogen. Sie wußten: In dieser letzten Disziplin konnten noch einmal alle Plazierungen durcheinandergewirbelt werden.

Am Abend lagen dann die Ergebnisse schwarz auf weiß vor: In der Einzelwertung hatte nur der Suhler Tino Olias (Jugendklasse I) seine Spitzenposition aus dem Fliegen und Schießen verteidigen können. Die führenden Kameraden in der Jugendklasse III erwiesen sich als „Nurflieger" und rutschten nach dem Fünfertest aussichtslos nach hinten. Jan Straßburg aus Cottbus siegte hier souverän. Ähnlich war die Situation in der Jugendklasse II, in der Oliver Schmidt vor seinem Mannschaftskameraden Jörn Munkelberg siegte. Zwei Frankfurter auf den vorderen Plätzen, dazu ein 3. Platz durch Niels Krüger in der Jugendklasse III, das sah doch erneut nach einem Sieg der Mannschaft aus dem Oderbezirk aus? Tatsächlich! Den Frankfurter Kameraden, die bereits nach dem Fliegen mit nur vier Punkten Rückstand zu den führenden Geraern auf dem 4. Platz gelegen hatten, reichten die im Fünfertest erkämpften Punkte zum Sieg. Sie brachten damit das Kunststück fertig, den heißumstrittenen Mannschaftssieg dieses Mehrkampfes zum zweiten Mal hintereinander zu gewinnen. Im nächsten Jahr wird nun der Doppelsieger Gastgeber der besten Mehrwettkämpfer aus dem Segelflug sein. Können dann die Frankfurter das Gesetz der Serie wieder aufleben lassen, das bei den ersten vier Vergleichen gewirkt haben muß? Die ersten Vergleiche gewannen nämlich in der Mannschaftswertung einzig und allein die Gastgeber. Erst von den Frankfurtern wurde diese Siegesserie 1983 unterbrochen.

Wir wollen uns hier jedoch nicht auf Prognosen für den nächsten Wettkampf einlassen. Lediglich soviel kann gesagt werden: Chancen auf Medaillen in den Einzelwertungen und im Mannschaftskampf haben nur jen Bezirksvertretungen, die sich langfristig und kontinuierlich auf den DDR-Vergleich vorbereiten. Zu wünschen wäre, daß der Kreis der favorisierten Mannschaften 1985 größer ist. In einigen Bezirken, die Ergebnisse in den einzelnen Disziplinen beweisen es, wird für die Vorbereitung der jungen Segelflieger auf den zentralen Leistungsvergleich nur wenig getan. Das sollte sich schnell ändern! Auch der Wettkampf im Bezirk Frankfurt (Oder), das kann schon heute gesagt werden, wird spannende Kämpfe in allen Disziplinen bringen, und die Teilnehmer werden wieder ein Stück interessanter Heimat und bewegter Geschichte unseres Landes kennenlernen. Während mit Stralsund eine der ältesten Städte unseres Landes Gastgeber der jungen Segelflieger war, wird sich mit Eisenhüttenstadt-wo sich das Ausbildungszentrum des Oderbezirkes befindet - eine Stadt vorstellen, die es vorfünfundreißig Jahren noch gar nicht gab. Damals war dort nur sandige, von Krüppelkiefern bewachsene Landschaft, die lediglich durch die Oder und ihre Kanäle etwas Abwechslung bot. Erst mit dem Aufbau des Eisenhüttenkombinates änderte sich hier ab 1950 das Bild, entstand die erste sozialistische Stadt unseres Landes. Ihr Flugplatz, wenige Kilometer von Eisenhüttenstadt entfernt, wird also der nächste Treffpunkt unserer vielseitigen jungen GST-Segelflieger sein.

VI. Zentraler Leistungsvergleich der Berufsoffiziersbewerber Militärflieger im Segelflugmehrkampf

23.-28. August 1984, Bezirksflugplatz Stralsund
Teilnehmer: 14 Bezirksmannschaften, 66 Wettkämpfer

Plazierungen Mannschaftswertung
1. Frankfurt/O. 303,9
2. Cottbus 303,7
3. Neubrandenburg 291,7
4. Dresden 285,2
5. Magdeburg 284,6
6. Suhl 270,9
Einzelwertung Jugendklasse I (bis 15 Jahre)
1. Tino Olias, Suhl 110,8
2. Robby Fröhlich, Cottbus 109,0
3. René Schenkel, Neubrandenburg 101,8
Einzelwertung Jugendklasse II (bis 16 Jahre)
1. Oliver Schmidt, Frankfurt (Oder) 109,0
2. Jörn Munkelberg, Frankfurt (Oder)  103,1
3. Ulf Klemt, Dresden 99,0
Einzelwertung Jugendklasse III (bis 17 Jahre)
1. Jan Straßburg, Cottbus 105,2
2. Guido Paasche, Neubrandenburg 95,9
3. N.-Ch.Kr., Frankfurt/O. 95,7

Bemerkungen.: In jeder Klasse durften nur zwei Kameraden je Mannschaft starten. Aus der Summe der erreichten Punkte aller sechs Mannschaftsmitglieder ergab sich die Mannschaftswertung.

Quelle

Frank Lemke: Blickpunkt: Leuchtfeuer. In: Fliegerrevue, Heft 11/84 

Rot-Weiß zur Luft

Auf den Seiten zuvor lasen Sie über die ersten DDR-Segelflieger, und der Autor schloß mit den Worten des Stolzes auf jene Kameraden und Genossen, die den Ersten folgten. Stellvertretend für Tausende an den GST-Flugplätzen unseres Landes stellen wir deshalb hier Flieger des Bezirksausbildungszentrums Alkersleben vor, denn die Erfurter haben sich über Jahre bei der Heranbildung von Militärfliegernachwuchs besonders verdient gemacht, haben so den gesellschaftlichen Auftrag der Wehrorganisation der DDR mit Leben erfüllt.

XI.Parteitag der SED Blick auf die Erfurter Innenstadt mit Domplatz. Luftbild: Willmann, ZLB/L: 10 04480 Ausräumen der großen Flugzeughalle des GST-Flugplatzes Alkersleben. Rot-weiß sind die Stadtfarben der Thüringer Metropole, rotweiß ist das Stadtwappen, rot-weiß tragen die bekannten Erfurter Fußballer, und rot-weiß sind die GSTSegelflugzeuge, auch die der Erfurter, von denen hier die Rede sein wird. Bevor die Erfurter Fliegervor zwölf Jahren nach Alkersleben bei Arnstadt umzogen, war ihr Weg zum Flugplatz nicht viel weiter als jener der Rot-Weiß-Fußballer in ihr Stadion. Die Flugsportler hatten an der nördlichen Stadtgrenze, am Roten Berg, ihr Domizil.

Erhoben sie sich im Winden- oder Flugzeugschlepp über ihrem Flugfeld, kletterten sie mit der Thermik in größere Höhen, dann lag ihnen ihre schöne Stadt zu Füßen: Domplatz und Anger, Internationale Gartenbauausstellung und Sportzentrum mit dem Georgi-Dimitroff-Stadion.

Die altehrwürdige Thüringer Stadt besaß jedoch - auch das war aus der Vogelperspektive zu sehen - unübersehbare Schönheitsfehler. Der Krieg hatte Wunden geschlagen, die Fabriken platzten aus den Nähten, der vorwiegend von Arbeitern bewohnte Stadtteil im Norden, einst von den Einheimischen bezeichnenderweise „Blechbüchsenviertel" genannt, bot nicht den schönsten Anblick. Segelflieger haben bei längeren Flügen im thermischen Aufwind auch Zeit, die Veränderungen tief unter sich wahrzunehmen. Und das Bild Erfurts wandelte sich seit Bestehen des Arbeiter-und-Bauern-Staates schneller als in Jahrhunderten zuvor. Besonders seit dem VIII. Parteitag der SED, 1971, wuchsen Zahl und Größe der Bauplätze. Neben neuen Betrieben entstanden Tausende Wohnungen, unter anderem völlig neue Wohnzentren am Johannesplatz, an der Nordhäuser Straße und im Rieth in der Nähe des GST-Flugplatzes.

Die Wirtschafts- und Sozialpolitik der führenden Partei unseres Landes, auf dem VIII. Parteitag der SED mit konkreten Beschlüssen bekräftigt, wurde in den großen Städten besonders im Wohnungsbau sichtbar. Zum Bau neuer Wohnviertel benötigt man Platz, und deshalb bezogen die Erfurter BauleuteAnfang dersiebzigerJahre das Gelände am Roten Berg mit dem GST-Flugplatz in das große Baugeschehen ein.

Für die GST-Flieger war das eine einschneidende Entscheidung. Sie hatten ihren Flugplatz in den fünfziger Jahren unter großen Mühen aufgebaut, waren inzwischen mit ihm verwurzelt, obwohl die Flugplatzanlagen, bestehend aus Wellblechhangar und Anbauten, nicht gerade das Modernste waren. Ein neuer Flugplatz würde weitab von der Stadt angelegt werden müssen. Größere Anfahrtswege würden in Kauf genommen werden müssen, und keiner konnte voraussagen, welche Bedingungen dort in fliegerischer Hinsicht zu erwarten waren. Was sie aufgaben, wußten sie, was kommen würde, war ungewiß.

Aber die Erfurter GST-Flieger hatten in ihren Reihen auch erfahrene Genossen, die schon so manchen Neuaufbau, manche Veränderung nicht nur miterlebten, sondern mitgestalteten. Einsichten . in gesellschaftliche Notwendigkeiten sind nicht immer bequem. In der Haltung dazu zeigen sich kommunistische Standpunkte. So waren es dann vor allen die Kommunisten des Flugplatzes, die keinen Pessimismus aufkommen ließen, sondern optimistisch die mit den Veränderungen möglich werdenden Aussichten ins Gespräch brachten.

 

In einem Land, in dem gebaut wird, das so zukunftsorientiert ist wie unser sozialistisches Vaterland, dort haben auch Segelflieger ihren Platz. Es gehört zu den Vorzügen unserer Gesellschaft, daß über den großen Sorgen, zu denen das Wohnungsproblem zählt, auch die kleineren nicht vergessen werden. Schon bei den ersten Gesprächen mit verantwortlichen Genossen des Bezirkes zu der Flugplatzverlagerung wurde klar: Die Flugsportler sollten für ihren alten Flugplatz nicht schlechthin eine Entschädigung erhalten, sondern ein Objekt, in dem die fliegerische Ausbildung auf einem höheren Niveau möglich sein würde, das darüber hinaus auch noch nach Jahrzehnten allen Ansprüchen genügen sollte. Das war Parteipolitik!

Unter den genannten Gesichtspunkten suchten die Verantwortlichen den neuen Flugplatzstandort aus, projektierten und planten die Experten, errichteten schließlich die Bauleute in der Flur der Gemeinde Alkersleben östlich von Arnstadt ein großzügiges Flugsportzentrum.

Dr. Kurt Kriese gehört zu den profiliertesten ehrenamtlichen GST-Ausbildern in Erfurt. Seit vielen Jahren leitet er die Sektion im Kombinat Umformtechnik, arbeitet als Fluglehrer und findet auch noch Zeit für den Leistungsflug. Günter Walther, FFA-Chef des Bezirkes, am Steuer eines Oldtimers, der als SKP gute Dienste leistete. Alle andere Technik, für deren effektiven Einsatz Genosse Walther verantwortlich zeichnet, trägt modernsten Zuschnitt, nehmen wir nur den GFP-Doppelsitzer Puchacz und die neue Schleppwinde Herkules 4.Es war im Herbst 1974, als die Flugzeuge auf dem Luftwege von Erfurt nach Alkersleben überführt wurden. In weiten Schleifen zogen Schleppflugzeuge und Segler über das Stadtzentrum. Natürlich verspürte da mancher Pilot ein wenig Abschiedsschmerz. Als sie jedoch den südlichen Stadtrand hinter sich gelassen hatten und am Horizont die hellen Fassaden des neuen Flugplatzkomplexes in Alkersleben auftauchten, da war für sie das Fluggelände Erfurt-Nord bereits Vergangenheit, nahm sie die Alkerslebener Gegenwart und Zukunft gefangen. Hier standen Flugplatzanlagen, von denen sie früher nur träumen konnten: eine große Flugzeughalle, beheizbare Werkstätten, Garagen, ein geräumiger Fallschirmraum, das große, zweigeschossige Sozialgebäude mit seinen freundlichen Wohnräumen, Unterrichtskabinetten, der Küche und Kantine. Mit den ersten Landungen in Alkersleben, mit der Inbesitznahme ihres neuen Ausbildungszentrums nahmen sich die Erfurter Flugsportler, die Genossen und Kameraden vor, diese Möglichkeiten nicht nur einfach gut zu nutzen. Waren sie bisher in unserer Republik im Vergleich mit anderen Flugplätzen meist Mittelmaß geblieben, so wollten sie jetzt nach vorn, wollten sie gewissermaßen in die Oberliga des DDR-Segelflugs aufsteigen. Das wurde zu ihrem Versprechen gegenüber Partei und Regierung, die ihnen solch großartige Bedingungen geschaffen hatten.

Bei der Einlösung der abgegebenen Verpflichtungen in den folgenden Jahren konzentrierten sich die Erfurter auf das Wichtigste in unserer Wehrorganisation, auf die niveauvolle Ausbildung unserer jüngsten Kameraden, der künftigen Offiziere und Militärflieger. Sie in ausreichender Zahl und kontinuierlich auszubilden, dafür mußten viele Voraussetzungen geschaffen werden, zumal die Maßstäbe für die achtziger Jahre nicht mehr mit denen der siebziger zu vergleichen sein würden.

Im Jahre 1980 fanden in Alkersleben auch noch die Segelflieger aus den Kreisen Gotha, Eisenach, Weimar, Arnstadt und Apolda eine Heimstatt. Die Hälfte von ihnen sind angehende Militärflieger.

Ständig eine große Zahl von Berufsoffiziersbewerbern in der Ausbildung zu haben, sie programmgetreu auszubilden und darüber hinaus motivierende Begeisterung zu wecken, das ist ein hoher Anspruch an die Leitung, an alle Fluglehrer, Techniker, Windenmechaniker und die anderen Ausbilder.

Günter Walther, der für die Flug- und Fallschirmsprungausbildung zuständige Stellvertreter des Vorsitzenden im Bezirksvorstand der GST

Wir haben viele erfahrene Ausbilder, und diese ziehen bei der Durchsetzung der Prinzipien, die wir uns erarbeitet haben, voll mit. So ist es bei uns seit Jahren Maxime, daß zuerst die fliegerische Grundausbildung unserer Flugschüler abgesichert wird. Bringen wir auf diesem Gebiet die geforderten Leistungen, können wir auch an die anderen Seiten des Segelflugs denken.

4421 Windenstarts und 1042 Flugstunden im vorangegangenen Ausbildungsjahr weisen aus, in Alkersleben wird viel geflogen. Aber das sind lediglich quantitative Aussagen. Wie gut jeder Start, jede Flugstunde und darüber hinaus jeder Ausbildungstag genutzt wird, zeigt sich in der Aktivität und schließlich in den Haltungen der Flugschüler.

Puchacz-StartBOB André Geffke Einer der jungen Alkerslebener Segelflieger sei als Beispiel und stellvertretend für andere hier vorgestellt: Andre Geffke. Der heute 18jährige wollte von Anfang an Offizier werden, nur mit der Fliegerei hatte er nichts im Sinn. Aber die Genossen des Wehrkreiskommandos legten dem sportlichen Jungen nahe, sich doch einmal der flugmedizinischen Untersuchung zu stellen. Er gab dem Drängen nach und, siehe da, er war für den Militärfliegerberuf tauglich. Dennoch konnte er sich mit der neuen Perspektive gar nicht so recht anfreunden. Er begann im GST-Segelflug mit der Einstellung: „Na, mal sehen, was da so los ist. Abmelden kann ich mich allemal."

Solch eine Haltung ist eigentlich gar nicht typisch für unsere Segelfluganfänger; wie die fliegerische Ausbildung dann aber das Denken und Handeln von Andre Geffke veränderte, das war wieder typisch. „Die Theorie war nicht uninteressant", erinnert sich der Blondschopf, „aber so richtig gepackt hat es mich erst nach dem ersten Flug. Schon der steile Start im Windenschlepp beeindruckte mich. Nach dem Ausklinken fand mein Fluglehrer Thermik und kurbelte auf 1 000 m. Aus dieser Höhe zeigte mir Peter Henning unsere Flugplatzzone. Einwandfrei! Ich war begeistert!" Wenn Andre Geffke über die folgenden Jahre am Alkerslebener Flugplatz erzählt, dann sind die Erlebnisse, so die Teilnahme an einer DDR-Bestenermittlung, Streckenflüge im Doppelsitzer, Umschulung auf Pirat und Puchacz, der Erwerb der Segelflugerlaubnis, immer mit den Namen von Ausbildern und Genossen verbunden, von denen er mit Achtung spricht. Da schätzt er an seinem Gruppenfluglehrer Peter Henning die Ruhe ebenso wie dessen Humor; an Siegfried Ehrentraut dessen Begeisterung für Doppelsitzerstreckenflüge (so kam Andre 1984 zu einem erlebnisreichen Streckeneinweisungsflug nach Gera und zurück); an Wolfgang Hummel, den Leiter des Bezirkausbildungszentrums, dessen technisches Geschick und in Jahrzehnten geprägte politische Haltung, die dieser im Gespräch mit den jungen Kameraden klug und überzeugend an den Mann bringt.

Andre Geffke fliegt seit dem Vorjahr auch als Motorflugschüler an der GST-Fliegerschule „Fliegerkosmonaut Sigmund Jähn". Wie er sich dort macht, schildert Flugleiter Udo Einführer in einer kleinen Episode:

„Im Landeanflug befindet sich jetzt eine Z-42MU mit dem Berufsoffiziersbewerber Andre Geffke. Er meldet über Funk: WNL, Landeklappe voll!

Endanflug!

,Blickwinkel einhalten!' versuchte ich Andre zu helfen, nachdem er aus dem Gleitflug abgefangen hat. ‚Jetzt mehr ziehen - weiter ziehen!'

Ich glaube, dieser Hinweis war wohl überflüssig, denn Andre Geffke zeigte wieder einmal prima Leistungen.

Er hatte sich schon 1985 mit nur 47 Flügen freigeflogen, und heute absolviert er erstmals wieder Alleinflüge. Auch sein Fluglehrer, Genosse Pollak, verfolgte die Landung gespannt. Sein Lächeln in meine Richtung verrät mir, daß auch er zufrieden ist, und mit erhobenem Daumen einigen wir uns auf die Note 1."

Wenn im September dieses Jahres André Geffke gemeinsam mit elf anderen Erfurter GST-Fliegern die Uniform eines Offiziersschülers anzieht, kann er das Studium mit einer soliden fliegerischen Ausbildung beginnen. Er wird die Motorflugausbildung an der Fliegerschule Jahnsdorf abgeschlossen haben, und vielleicht trägt er als Segelflieger dann schon die Silber-C. Das alles würde jedoch nicht ausreichen, um ein guter Militärflieger zu werden, denn dieser Beruf erfordert eben vor allem auch Disziplin und politische Standfestigkeit. Aber auch in dieser Beziehung besteht kein Zweifel, daß er allen Anforderungen der Ausbildung an der Offiziershochschule gerecht werden wird. „Weshalb ich Offizier werde, mit welchen Konsequenzen man sich diesem Beruf stellen muß, ist mir erst an unseren GST-Flugplätzen so richtig klar geworden", meint Andre Geffke selbst dazu. Da es vor allen die Genossen unter den Ausbildern waren, die seine Haltung beeinflußten, möchte er eines Tages zu ihrem Kampfbund gehören. Erstellt sich gegenwärtig aber noch die Frage-was für seine Ehrlichkeit und Bescheidenheit spricht-, ob er schon würdig sei, in die Partei der Arbeiterklasse aufgenommen zu werden. Uber mögliche Bürgen hat er sich jedenfalls schon seine Gedanken gemacht: „Ich würde als ersten Wolfgang Hummel darum bitten. Er hat mir in der Werkstatt und bei anderen Gelegenheiten aus seinem Leben erzählt, von seinem Weg in die Partei, den schweren Anfangsjahren. Ja, und dann würde ich auch einen meiner Gruppenfluglehrer ansprechen". Einen Genossen darum zu bitten, für ihn bei derAufnahme in die Partei derArbeiterklasse zu bürgen, ist eine Sache höchsten Vertrauens. Da spricht man nicht jeden an, und bekanntlich sind in dieser Beziehung Jugendliche besonders empfindlich und kritisch. Wenn die Wahl eines jungen Kameraden in solch einer für das ganze Leben wichtigen Entscheidung auf Genossen an seinem Flugplatz fällt, dann spricht das eindeutig dafür, daß sie in dieser Gemeinschaft mehr als nur das Fliegen gelernt haben. 

Der Doppelsitzer-Spezialist

Siegfried Ehrentraut Im Flugbuch des Siegfried Ehrentraut, eines der aktivsten Erfurter Ausbilder, stehen nach fast jeder Saison Streckenflüge. Diese Tatsache allein wäre aber noch nicht berichtenswert. Die Besonderheit der Flüge des 50jährigen Diplomingenieurs wird erst erkennbar, wenn wir uns die Spalte „Flugzeugtyp" genauer ansehen. Viele seiner Streckenflüge erfolgen nämlich auf Schuldoppelsitzern. Er flog vor Jahren auf dem Lehrmeister über Land, danach mit dem Bocian, und jetzt, da die Erfurter den Puchacz besitzen, nutzt er die hohe Leistungsfähigkeit des neuen Doppelsitzers.

„Ich fliege gern als Fluglehrer im Doppelsitzer", sagt der Genosse Ehrentraut, „und habe auch dann nicht unbedingt das Verlangen, auf einen Einsitzer umzusteigen, wenn Streckenwetter herrscht. Gründe dafür könnte ich viele nennen. Beispielsweise, daß dem mitfliegenden jungen Kameraden ein Erlebnis geboten wird, das ihn weitaus stärker motiviert als ein Flug in der Platzzone." Siegfried Ehrentraut bietet den Platz zum Mitfliegen jedoch auch nicht jedem an. Da muß der obligatorische Einweisungsstreckenflug in der Ubung 22 bevorstehen, und wer als junger Segelflieger „außer der Reihe" zu dem Erlebnis eines DoppelsitzerStreckenflugs kommen will, der muß sich schon durch besondere Aktivität ausgezeichnet haben. Siegfried Ehrentraut fördert seine Flugschüler nicht nur, er fordert auch: vorbildlichen Einsatz in der Werkstatt und bei anderen Arbeiten, solide Leistungen in der Theorie, hohe Disziplin, kameradschaftliches Verhalten.

Wer das selbst vorlebt als Genosse und Fluglehrer, der kann auch an andere hohe Forderungen stellen und darauf vertrauen, daß sie erfüllt werden.

Wie andere ehrenamtliche Erfurter Ausbilder, so ist auch der Diplomingenieur Siegfried Ehrentraut von seiner beruflichen Arbeit geprägt. Nicht selten stand er an Brennpunkten unserer Industrie und Wirtschaft. Als die Partei der Arbeiterklasse die schnelle Einführung der Mikroelektronik forderte, da gehörte er zu den Erfurter Fachleuten, welche die Produktion hochintegrierter Schaltkreise vorbereiteten. Heute trägt er Verantwortung für eine hohe Qualität der Erzeugnisse, denn er arbeitet beim Amt für Standardisierung, Meßwesen und Warenprüfung in der Staatlichen Qualitätsinspektion.

Neben der fachlichen Arbeit im Beruf ist auch hier seine Erfahrung und sein Wissen als Genosse gefragt. Bei den Parteiwahlen erhielt er das Vertrauen als Parteileitungsmitglied.

Wenn er sonnabends oder sonntags zum Flugbetrieb in Alkersleben erscheint, dann sieht keiner dem ruhigen, Optimismus ausstrahlenden Genossen an, welche anstrengende Arbeitswoche er hinter sich hat. Gewissenhaft leitet er das Flugspiel seiner Gruppe, hilft bei der Vorbereitung des Flugbetriebes, und er interessiert sich verständlicherweise besonders für den Segelflugwetterbericht. Der könnte ja Streckenwetter verheißen.

Wolfgang Hummel (60)

Wolfgang HummelMit dem Erfurter Flugsport untrennbar verbunden ist der Name Wolfgang Hummel. Er flog bereits, als unsere ersten Segelflugzeuge noch das Symbol des Jugendverbandes trugen. Schon 1951 besuchte der gelernte Werkzeugmacher den ersten Lehrgang an der Segelflugschule in Laucha. Wer fliegen will, sollte sich erst einmal auf der Erde zurechtfinden. Hier den richtigen Weg zu finden, dazu trugen für Wolfgang Hummel die ereignisreichenJahre nach 1945 bei. Im Reichsbahnausbesserungswerk Meinigen, wo Wolfgang Hummel als Dreher arbeitete, hatten sich ältere, klassenbewußte Genossen seiner angenommen. Ihr Einfluß und die Arbeit im Jugendverband halfen, Vergangenheit und Gegenwart richtig zu sehen. So gehörte Wolfgang Hummel bald zu jenen, die bewußt beim antifaschistischen Neuaufbau mitwirkten. 1948 stellte er den Antrag um Aufnahme in die Partei der Arbeiterklasse.

Als in der FDJ mit dem Flugsport begonnen wurde, erfüllte sich für den Meininger Arbeiter ein Jugendtraum. Es blieb nicht aus, daß der junge, aktive Genosse, nachdem er auf SG-38 und Baby Ilb fliegen gelernt hatte, mit verantwortlichen Funktionen in unserer 1952 gegründeten Wehrorganisation betraut wurde. Er begann als Instrukteur für den Flugsport im GST-Kreisvorstand Erfurt, baute am Roten Berg den Flugplatz mit auf, war hier schließlich Flugplatzleiter, kam danach in den Bezirksvorstand. Hier hatte er fast drei Jahrzehnte als Flugsport-Chef den Hut auf.

Heute trägt er als Leiter des BAZ die Verantwortung für die Heranbildung der BOB, die Ausbildung und Qualifikation derSegelfluglehrer,für die Einhaltung der Flugsicherheit und vieles mehr. Daß er über die damit zusammenhängenden Fragen nicht nur klug reden kann, sondern noch immer fliegerisches Können an den Tag legt, auch Ubersicht in kritischen Situationen besitzt, dafür mußte er im vergangenen Frühjahr unfreiwillig einen Beweis liefern:

Es war während eines Überführungsfluges zweier Puchacz von Gera nach Erfurt. Der Pilot der Wilga mußte über einem Waldgebiet bei Stadtroda einen Schneeschauer umfliegen. Die Böigkeit war ungewöhnlich stark. Plötzlich riß das Schleppseil des in der vorderen Position fliegenden doppelsitzigen Puchacz. Wolfgang Hummel, der diesen Doppelsitzer steuerte, zog das Flugzeug sofort hoch, um die Besatzung des hinteren Puchacz nicht zu gefährden. Danach galt es blitzschnell zu entscheiden. Etwa 300 m betrug die Flughöhe. Unter ihnen das ausgedehnte Waldgebiet. In Verlängerung des rechten Flügels war eine kleine Lichtung zu sehen. Die Landung dort wäre jedoch mit hohem Risiko verbunden gewesen. In Kursrichtung waren ein enges Tal und Felder zu erkennen.

Mit dem Puchacz müßte das zu schaffen sein, überlegte Wolfgang Hummel. Er erhöhte die Geschwindigkeit auf 160 km/h, verfolgte die Sinkgeschwindigkeit, spähte nach dem Tal und dem günstigsten Acker. In vielleicht 50 m Höhe überflog er die letzten Bäume vor dem Tal und steuerte die nicht sehr große Landefläche an. Letzte Richtungskorrektur. Bremsklappen. Landung. Wolfgang Hummel lehnte sich zurück, entspannte sich. Hinter ihm ein deutliches Aufatmen des mitfliegenden Fluglehreranwärters. „So macht man das also. Donnerwetter!"

Mit einer Rekordzahl von Starts und Flugstunden kann Wolfgang Hummel trotz seiner langen Tätigkeit nicht aufwarten (900 Flugstunden und 6000 Starts stehen in seinen Flugbüchern), denn er gehört zu jenen Genossen, die stets und immer zuerst für andere da sind, die unermüdlich dafür sorgen, daß die anderen fliegen können. Neben seiner beruflichen Arbeit hatte er fast immer Funktionen inne, zählte zu den Parteileitungsmitgliedern im GST-Bezirksvorstand, war Zirkelleiter im Parteilehrjahr. Dennoch hielt er sich zu keiner Zeit an Schreib- und Sitzungstischen fest. Ging es beim Winterreparaturprogramm nicht voran, stand er selbst mit in der Werkstatt, mußten Windenmechaniker ausgebildet werden, saß auch er als Ausbilder auf der Herkules, wie im vergangenen Jahr, als es galt, die Kameraden schnell mit der neuen CSSR-Winde vertraut zu machen.

„Man kann nicht mitreden, geschweige denn sachkundig entscheiden, wenn man nicht den notwendigen Einblick hat", sagt er dazu. Um solche Einblicke und die darauf beruhenden Entscheidungen hat er sich immer bemüht, der Genosse und GST-Flieger Wolfgang Hummel.

Quelle

Hartmut Buch: Rot-Weiß zur Luft. In: Fliegerrevue, Heft 4/86